Wir sind auf dem richtigen Weg. Fast 250.000 Mangroven wachsen im Rahmen unserer Aktion mit dem Segel-Hero Boris Herrmann in Mati, Davao Oriental. Bis zur ersten Million, die wir uns als Ziel gesetzt haben, ist es zwar noch etwas hin, aber wir sind sehr zuversichtlich. Je öfter wir vor Ort sind und mit Dr. Lea und den Studenten vom State College über Mangroven sprechen und diskutieren, desto mehr begeistern uns diese salzigen Lebenskünstler. Auch wenn wir keine Neulinge im Mangrovenpflanzen sind und bereits auf die Erfahrung von über 1,5 Millionen gepflanzter Mangroven zurückblicken können, ist es erstaunlich wie viel wir nicht wissen, besonders wenn es um die Kleinstlebewesen in den Sedimenten geht. Wir freuen uns, dass wir mit dem Institut einen Partner zur Seite haben, der uns nicht nur „auf die Finger“ schaut was die Anzahl der gepflanzten Mangroven betrifft, sondern uns auch mit Ratschlägen zur richtigen Mangrovenart und mit studentischem Einsatz unterstützt.
Das ganze Projekt Malizia Mangrove Park soll sich aber nicht auf die Aufforstungen von Mangroven beschränken.
Wir versuchen die anliegenden Gemeinden mit einzubeziehen. Die Aktivitäten mit den Malizia-Büchern in den Schulen liegen brach, denn die angestrebten Lockerungen nach der Corona-Turbulenzen ziehen sich. Allerdings bleibt genug Arbeit nach. Unser zaghafter Versuch, Bienen zu animieren Honig von den Mangrovenblüten zu sammeln war nicht erfolgreich. Das Bienenvolk wurde rasant reduziert. Genaue Gründe für den Schwund sind nicht zu ermitteln, aber scheinbar sind Fischer keine guten Imker.
Andere kleine Schritte helfen den Anwohnern enorm, so zum Beispiel das erhöhte Aufkommen von Danggit (Kaninchenfische – Wikipedia), einer Fischart, die sich gerne im Brackwasser vor den Mangroven tummelt und dort von den lokalen Fischern gefangen wird. Hier ist die Formel simpel: Mehr Mangroven, mehr Fische.

Unsere Mangroven-Pflanzungen werden wissenschaftlich begleitet. Studenten nehmen Bodenproben, um die Entwicklung der Kleinstlebewesen zu studieren.

Die Notizen werden noch vor Ort niedergeschrieben, das Auswerten der Aufzeichnungen erfolgt im College unter Aufsicht der Professoren.

Nipa-Palmen wachsen als Nachbarn von Mangroven und sind wichtig für das Einkommen der Fischerfamilien. Die Wedel werden zu Dächern und Körben, der Saft zu Sirup verarbeitet.

Das Ziel ist, die Mangroven so weit aufzuforsten, dass sie sich selbst wieder fortpflanzen können, denn die Natur kann ohne menschliche Einwirkungen die besten Wälder „bauen“.

Der nächste Schritt ist aber vielleicht noch viel interessanter. Wir beginnen die Fischer zu trainieren Algen im Meer vor den Mangrovenpflanzungen zu züchten. Eigentlich einfach, denn die Algen wachsen so schnell, dass es fast möglich wäre dabei zuzuschauen, trotzdem es müssen bestimmte Schritte eingehalten werden, um erfolgreich zu sein. Simon, Geschäftsführer Mama Earth Foundation, ist ein Algen-Spezialist und trainiert bereits die ersten Fischer, deren Ernten wir aufkaufen werden.
Mama Earth verwendet den aus eigener Herstellung kommenden Algen-Bio-Stimulator schon seit längerer Zeit für Bäume und Saatgut mit einer erstaunlichen Erfolgsquote. So baden wir zum Beispiel Mahagoni- und Teaksamen vor dem Einsetzen in die Pflanztöpfe ausgiebig in dem aus Algen gewonnenen Substrat. Für die Bäume im jungen Alter bis zu zwei Jahren wird der Algen-Bio-Stimulator mit Wasser verdünnt und auf die Blätter gespritzt. Möglichst auf die Unterseite, denn dort sind die Blattporen offen.
Wenn die Fischer Algenfarmen betreiben würden, hätten wir gleich zwei Erfolgsgeschichten geschrieben: Viele Fische lieben Algen, erfreuen sich an der zusätzlichen Futterquelle und vermehren sich schneller. Die Fischer könnten mit größeren Maschenweiten fischen, um nicht die Bestände in der Bucht zu gefährden, was zwangsläufig zur Vernichtung ihrer Einkommen führt.
Mati hat sich zu einem Ausflugsziel für den lokalen Tourismus entwickelt. Wir hoffen, dass wir die Genehmigung bekommen einen Ausstellungsraum in Guan Guan zu bekommen. Es bleibt spannend.
Pablo bastelt gerade an einem neuen Video über unsere Mangrovenaufforstungen, denn, wie bereits geschrieben hat der neue Forstwirt von Mama Earth auch Freude daran unsere Drohne fliegen zu lassen und Videos zu drehen. Allerdings kann er die Videoschnipsel nur in seiner kargen Freizeit editieren, denn seine Tage sind gut gefüllt mit Arbeit.

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